"Die Begebenheiten zum theil welche sich in der letzten Hälfte des 18zehnten und Anfangs des 19ten Jahrhundert, hier und der Angegend zugetragen hath, werden hier, wie folgt beschrieben.
Dieser_______ erbaute Kirchthurm ist auf Befehl unseres durchlauchtigsten Herzoge von Anhalt Bernburg, Alexius Friedrich Christian, deßen Namen und Wappen diese neu' von Selbigen geschenkte Fahne, enthält, erbaut, so______ auf die Verzierung mit Gold, dieser Thurmknopf, die Huld und Liebe des Landes Vaters. Der Kirchthurm bestand seit vielen Jahrhunderten/welches unten eine alte Schrift besagt/ in dieser Mauer, und einer gewöhnlichen Spitze mit Schiefern bedacht, diese wurden den Somer 1822 von dem Schieferdecker Wirle aus Guntersberge heruntergenommen, weil die Thumspitze repariert werden sollte, allein es fand sich nach der Entscheidung des herzoglichen Bauinspector Nordmann zu Bollenstadt, daß die Reparatur nicht anwendbar sey, so wurde die sämtliche Holz und Thurmspitze, bis auf die Mauer, von dem Zimmermeister Hempel allhier, herunter genommen, dann nach Vorschrift benanten Herrn, und einem Abriß von benanten Zimmermeister, so wie er jetzt steht, ja alles was die Holzarbeit ist, neu des Frühjahr und den Sommer 1823 gemacht, nach solcher Bau'_______ zur Rüstung welche den 25.Jan.J. vollendet wahr, wo der Meister die hier beigelegte Rede hielt. Die Thurmspitze ist jetzt aber um 20 Fuß höher, als die alte war, so wie die Mauer das Frühjahr 1823 von dem Maurermeister Claus allhier, 4 Fuß höher macht, und die Schallöcher rund gemacht und euch höher, dann die __________derin gemauert wurden. Der benannte Schieferdecker hat, als der Thurm mit Dielen von Str. Hampel belegt waren, das Dach mit Schiefern belegt, welches am 28ten September d.J. fertig wurde, so das der benante an benanten Tage, den Knopf und Fahne aufsetzte und dabei eine Rede hielt:
Denn wird noch bemerkt, das vor beyden gehaltene Red der Zimm-,
Mauer und Schieferdeckern mit sämtlichen Gesellen in Hoym ein_______ umgang, wie es üblich ist, mit sie hielten, und reichlich von den hiesigen Einwohnern beschenkt sind. Materri sind an Steinen Schach Quater, 20 Dachbinder, 20_________ und 4 dergleichen Sandsteine, aus den herzoglichen Steinbruch bei Ballenstedt unendgeldlich-bloß die Bruchkosten gegeben an Holz 27 Eichbäume aus den herzoglichen Forsten 35 halbe Bäume 40 Fichten aus Nienburg und Wirschleben 260 Stück 10E1. 5/4 Zoll Dielen, und 8 Stück 15ner, beide letzten Posten von Benneckenstein und Quedlinburg;...so auch an Schiefernau aus dem Harzer Schiebruch bey Hüttenrode, auch 3200 Schienägel. Die sämtlichen Fuhren, zu den Maligen, so gefahren wurden, sind von den hiesigen Anspannbesitzern ohne Bezahlung geleistet, welches hiermit dankbar erwähnt wird, so wir mit den herzlichen Wünschen, daß Gott diesen Thurm und Gotteshaus, wie bisher beschützen, und in Gnaden für alle Zerstörung behüten wolle; denn wißen viele hießige Bewohner, hat Gott es dieser Stadt gethan, so daß seit 1763 und lange der Zeit, den Winter, wo es nach so eisig gewesen sein soll, war auf der Oberstraße bey Wendenburgs Beuer, und brannte bloß hier, so wie noch einig die neben, oder Hintergebäude ab, so aus den Herbst im Jahre 1778 bey Ziler am Wasser, bey der Mittelmühle Feuer, wo nur die Scheune abbrannte, und am 24 Apr. 1813 des Abends brannte bey den Einwohnern Heins Elze deßen Scheune ab, wo zwar zwischen benanter Zeit, oftmals hie und da Feuer entstehen können, wenn es Gott in Gnaden nicht verhütet hätte, so auch beim Gewitter, den 1784 schlug der Blitz in unseren alten Kirchthurm, und zerstörte nichts, so auch am 1.Mai 1790 während des Nachmittags Gottesdienstes in die Kirche allhier, so daß eine Feuerkugel mitten in der Kirche mit einem großen Knall zerplatzte, und der Gottesdienst mit einen Dank gegen Gott, von Pfarrer Vollmar gesprochen, sich endigen mußte, und so hat uns die Allmacht Gottes für grossen Hagelschlag die Zeithen behütet, außer die Kleinigkeit Schaden, welchen ein Hagelschlag im Sommer 1780 und dergleichen 1816 das Getel (?) und Kampfeld betroffen hat. Für großer Wasserflut und Überschwemmung der Felder und Wiesen, hat uns Gott in Gnaden behütet, allein den Krieg, welchen die Franzosen 1806 und früher veruhrsacht hatten, wovon die Nachrichten gewiß aufbewahrt sind, hat uns bis 1816 wo es Frieden wurde, gegen unsre Feldnachbarn am meisten betroffen; doch Gott sey Dank, daß es nicht viel schlimmer geworden ist; den von 1ten bis zum 23ten ápr. 1813 wo ein Lager von französischen Truppen, unter dem Commanto des Vizekönigs von Italien, so allhier auf dem Schloße waren um über 10 ooo Mann mit vielen Attilerie, in hiesigen Kampfeld, und den daran stoßenden Wiesen in benanten Lager aus Erd-Holz-und Strohhütten lagen, bracht oftmals Land und Bewohner in große Gefahr und Kummer, den in Zeit von 5 Tagen hatten sie 15278 Stück Weiden und Pappelbäume 2 Fuß hoch von der Erde abgehauen und verbrannt, ohne das viele andere Holz, welches sie nehmen, und geliefert werden mußte, der Verlust ist groß und jetzt noch spührbar, auch mußten wegen Mangel an Salzweiden viele leere ? Plätze mit Apfel und Plaumenbäumen beholzt werden, außer den vielen Lebensmitteln, welche geliefert werden mußten, und um die Zeit sehr theuer wahren, mußten wir täglich 12 Wisp. Hafer 200 ? Heu, 10 Schock Landbrot lieffern, und noch in währent benanter Zeit 30 Stück Rindvieh, ins Lager schaffen. Hoym lag auf voller Truppe und vorher den 9.Apr. d.J. sind von uns nach Gatersleben ans Lager geliefert 4 Stück Rindvich 2 sechziger an Branntwein 6 Führen Langbrot 1 Wisp. Kartoffeln auch andere Lebensmittel nemlich Brack (?) und dergleichen, seit 1806 und besonders 1812 and 1813 hat Hoym viel Einquartierung, Fehorn (?) und dergleichen gehabt, den am 18.Oct. 1813 kahm bei und der General Etzrnischef mit 12 Obristen 174 Offic.: 5000 Kosaken, und noch mehr Pferden des Abends an, brauchte die Nacht 22 W. Hafer 613 Centner Heu 26 Schock lang Stroh, ohne die 400 Stück Brode, welche noch von den 1 mahl so viel liefern nach Bernburg übrig geblieben waren, und ohne. das Heu und Stroh welches in der Nähe beym Schützenhaus liegenten Häusern genommen ist, so auch das viele Holzwerk von selbigen und anderen Einwohnern allhier, den des Schützenhaus kostete der Kasse über 100 Thaler, es wieder herstellen zu lassen. Die Gemeinde Plantage wurde auch um diese Zeit beynah ganz abgehauen, Dann mußten am 18.Oct. 1813 die Franzosen bey Leipzig den Preußen, Rußen, Österreichern und Allierten weichen, welche in Parries einzogen, den Frieden machten; der Kaiser Napoleon kahm nach der Insel Elba, ein Jahr nachher kahm derselbe aber wieder nach Parries, bekahm die meisten Franzosen auf seine Seite, allein eine Schlacht bei Waterloo entschied zum Nachteil gegen ihn, er kahm auf die Insel Helena, wo er vor einigen Jahren starb, dieses letztere beweißt die
Geschichte _______M alles das von Hoym verlangte, besonders in Hauptquartier und Oct. 1813 herbey zu schaffen, wurde es gekauft?, und von denjenigen genommen, was er hatte deneben mußte dieses bezahlt werden, und da eine allgemeine Berechnung im ganzen Land nicht gut sein konnte, so mußten wir uns selbst ausgleichen, oder berechnen, welches durch 60 Simp/ohne die früher gegebenen Siple, wegen Komnandant/ ins gleiche gebracht ist; es sind zwar von Franzosen, die von Hoym verlohrenen gegangenen Pferde und gelieferten Rindvieh bezahlt, wodurch jeder 15 Sample wieder zu gute gerechnet erhielt, allein es bleibt doch wahr, was oben erwähnt ist, daß Hoyms Bewohner weger der Lage an der Straße, wo die Truppen durch müssen, am meisten mit gegen die Umgegend gelitten hat. In dem herzoglichen Amte allhier sind jetzt als Beamte der Justiz Amtmann Folks (?), und als Schreiber Octavius Wohlgeten auf dem Schloße allhier der _________verwalter Levius, und als Amts__________ der Doctor Scheibler als Geistliche wehren der Pastor Weise und als Lehrer an der Schule der __________Mook, der Kantor Lieder der Organist Weidling, der Antsrichter wahr der Reinhardt Baur, der Magistrat bestand in Bürgermeister Carl Wahle, ________ Jac, Gottschalk, Kämr., David Schneidewind, Kimr. Jac, Hamann. Gemeinde Vorsteher wahren, der Kirchen und Gemeine Vorsteher Drake (?), und der Wilhelm Ladderstädt. Die Zahl der Häuser bestand an die 400, und die Bewohner 2180 Persohnen. In dem alten Thurmknopf war von dergleichen nichts beschrieben, sondern nur einige fürstliche und weltliche Persohnen, welches von den desiegen (?) Oberprediger Diltey und Kepelahn Mohsee beschrieben wer, welches im hiesigen herzoglichen Amte aufbewahrt ist. Wegen Kälte, diese wehr bekentlich in dem Jahr 17470 anhaltend und streng, allein der Winter, von Nov. 1822 bis Ausgang 1823, wahr in vieler Hinsicht starcken, die Kälte war ausgangs Dec, 22 bis 24 Grad, dieses und der Mangel an Waßer, welches mit Ursache des vorherigen trockenne Sommers wahr, hatten die hiesigen und meist alle auswärtigen Mühlen zwey Monat zu Stillstand verbracht, so daß aus vielen Gemeinden, benanter Zeit in Als-le-ben, und Bernburg an der Saale Mahlen, ja mitunter mußten das Sommerkorn schenken, war wegen Trockenriẞ ganz schlimm gerathen, Flachs fast gar nicht, in hiesigen und benachbarten Gegenden, wodurch die armen Familien in große Noth kahmen, und auch noch mehr gekommen sein würden, wenn nicht herzogliche Durchlaucht durch geben und nützliche Anstalten solches um vieles vermindert hätten, auch hiesige wohlhabende Einwohner, durch Veranlaßung der herzoglichen Amt und Armen Commission hatten durch milde Beyträge die Last des strengen Winters und die Armuth gemildert, den beinah den ganzen Winter bekahmenen 80 Persohnen, wöchentlich zwey mahl warmes Essen, wobey einmahl Fleisch gegeben wurde, benanter Winter veruhrsachte auch in vielen Ortschaften Waßermangel, so daß solches meilenweit geholt, und dan mit Ortnung mäßig ausgetheilt werden mußte; Gott hat aber durch geholfen, und durch seinen Segen ist der Somer 1823 ein redenter Bewiß davon, weil das Sommerkorn und der Flache so viel und gut gerathen ist, welches wohl nie oder selten der Fall wahr, noch wird bemerkt das durch den erwähnten starken Frost aller Wein, viel Sträucher und Obstbäume, Wintersaat, und viel weiten allhier und einiges umging und erfrohren ist, in der Harzgegend war dies aber nicht der Fall; so wahr es aber auch hier wieder nicht der Fall, das Wassermangel für Menschen und Vieh/von schon wegen Mahle es wahr/entstehe/Sonato (?) weil der Frauenbrunnen es wahr, und immer noch ist, der dafür führet. Die Preiss des Korns wahren oftmahls teuer, den wer hört nicht von den Jahren 1772, allein im Jahr 1805; wo Mangel, und dann dazumal später Ernte wahr, galt der Weizen am 1. Juni 140c? und der Wispel Rokken 130 rc, die Gerste 116 nl der Hafer 86 rl. dann viel es etwas, galt aber doch noch a, 26.Aug. 1805 112.110.90.und 64 außerordentliche Kornpreise fanden auch im Jahr 1816 stat., den der Wisp. Weizen gelt 108, 96 der Rocken 52 die Gerste, und der Hafer 32rl Conr., die jetzigen Preise sind mehr niedrig als hoch, und dies wahrscheinlich von der reichlichen Ernte, welche fast in ganz Europa statt fand, hier galt der Wispel Weizen 38 rl, der Rocken 26, die Gerste17nl der Hafer 11rl Preis (?) Conrant diese wahren 2 -4.6.12.S16? Groschenstücke, wo nach Verhältnis so viel auf einen Thaler kahmen bis 24 Groschen dergleichen ausmachen, diese Münzsorte ist seit 1807 meist hier im ganzfachen wahren es 6 her? und wahr Groschene, wie hier bey_________ herzoglichen Durchlaucht zu Bernburg ließen auch 1822 und so wieder
Groschen und dergleichen schlagen, wovon auch hier einer beiliegt. Dann wird hier noch bemerkt das unsere Kirchenorgel den Sommer 1822 fast neu gemacht ist, und zwar durch die 114tigkeit der gnädigen Frau von Hoym, welche hierzu 97 Orl Gold schenkte, 80 1 Conr. wahren durch eine von Pastor Weise in Dank gegebenen Danckwortpredigt, allhier zusammengekommen 200r1 Conr, schankten zum Bau das herzogliche Consistrium aus Bernburg und über 10 1 kahmen durch die Bereitwilligkeit sämtlicher hiesigen Frauen zusammen, alles dies beweißt die Rechnung hiertiber. Dies hier emtlich Beschriebene ist von Unterschriebenen und meist ohne Ortnung und Stil geschrieben
Hoym am 29Sept. 1823, bittet also um Verzeihung
Wahle Bürgermeister"
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